HR Manager bei der Bewerber-Auswahl

Er enthält alle relevanten Informationen und wird meist zuerst gelesen – bei einer Bewerbung ist der Lebenslauf dein wichtigstes Dokument. Mit den Informationen im Lebenslauf entscheidet sich, ob du die richtige Person für die freie Stelle sein könntest. Damit du den perfekten Lebenslauf abliefern kannst, haben wir Tipps und Tricks gesammelt, die dir bei diesem wichtigen Schritt zum Traumjob helfen.

Welche Schrift ist die richtige und brauche ich eine Vorlage?

Tabellarisch oder ausführlich? Eigentlich ist diese Unterscheidung hinfällig, denn ein tabellarischer Lebenslauf ist längst Standard bei Bewerbungsverfahren. Ein ausführlicher, also in Aufsatzform geschriebener, Lebenslauf wird heute in der Regel nicht mehr gefordert. Ein tabellarischer Lebenslauf hilft dem Unternehmen dabei, in kurzer Zeit die relevanten Informationen zu erfassen. Für Dich bedeutet das, dass Du auf wenig Raum alles unterbringen musst, was Dich für die Stelle qualifiziert. Das Zauberwort dabei heißt: Übersichtlichkeit.

Übersichtlich wird dein Lebenslauf, wenn Du ein gutes Layout wählst. Entweder kannst Du Lebenslauf-Vorlagen nutzen, um dort deine Daten einzutragen oder bei manchen Anbietern deinen Lebenslauf online bearbeiten. Alternativ kannst Du den Lebenslauf bei Word einfach und auf Dich zugeschnitten selbst erstellen. Ob das Dokument schlicht oder modern ist, hängt von der Stelle und Deiner Persönlichkeit ab. Der Fokus sollte jedoch immer auf dem Inhalt und der Übersichtlichkeit liegen. Mit schlichter Eleganz liegst Du immer richtig. Achte auch darauf, dass Dein Lebenslauf im Stil zu den gesamten Bewerbungsunterlagen passt.

Nun geht es an die Wahl der Schrift. Wähle eine gut lesbare, eher klassische Schrift für deine Bewerbung und den Lebenslauf. Bewerbungen werden heute oft am Computer gelesen. Achte deshalb drauf, dass deine gewählte Schrift auch digital gut lesbar ist wie zum Beispiel „Verdana“, „Garamond“ oder „Calibri“. Egal für welche Schrift Du Dich entscheidest, nutze sie durchgehend für deine gesamten Bewerbungsunterlagen. Wähle je nach Schriftart eine Größe zwischen 10 und 12, Überschriften können größer sein. Hervorhebungen sind sinnvoll, doch nutze dabei nicht alle Möglichkeiten wie Fettdruck oder kursiv gleichzeitig, sondern entscheide dich für eine Form. Einheitlichkeit ist auch bei der Datumsangabe wichtig. Wähle ein Datumsformat und bleibe bei allen Dokumenten Deiner Bewerbung dabei. Bei deinem Werdegang gibst du bei den Zeitangaben nur den Monat und das Jahr an. Tage, etwa bei Studienabschluss, kannst du weglassen.

Der Aufbau: Wie Du deinen Lebenslauf sinnvoll gliederst

Ein Lebenslauf braucht eine Überschrift. Diese kann ganz simpel „Lebenslauf“ lauten oder du ergänzt noch Deinen Vornamen und Namen. Wenn Du Dich für die zweite Variante entscheidest, kannst Du Deinen Namen bei den folgenden persönlichen Daten weglassen. Der perfekte Lebenslauf hat eine Länge von ein bis maximal drei DIN A4- Seiten. Wenn Du Berufseinsteiger bist oder noch wenig Berufserfahrung hast, reicht in der Regel eine Seite.

Nimm Dir den Leitspruch: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ zu Herzen. Der klassische Aufbau eines Lebenslaufs enthält zunächst einige Pflichtangaben, die in keinem Lebenslauf fehlen dürfen.

Pflichtangaben:

  • Persönliche Daten
  • Lückenloser Werdegang
  • Ausbildung / Studium
  • Relevante Kenntnisse
  • Ort, Datum & Unterschrift

 

Lebenslauf erster Eindruck

So peppst Du die Pflichtangaben auf

Dein Lebenslauf beginnt mit dem Abschnitt der persönlichen Daten. Ob Du diese mit „Persönliche Daten“, „Persönliches“, „Angaben zur Person“ oder mit „Über mich“ betitelst, entscheidest Du ganz nach deinem Geschmack. Zu den persönlichen Daten gehören deine Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort.

Tipp: Zugegeben, mit diesen Angaben kannst Du noch nicht groß herausstechen. Bei einem modernen Lebenslauf kannst Du im Abschnitt nach den Kontaktdaten eine Art Kurzprofil einbauen, um deine Vita optisch und inhaltlich aufzuwerten. Zum Beispiel kannst Du Kompetenzen, Erfahrungen oder Qualifikationen einfügen, die für Deine zukünftige Stelle besonders wichtig sind und Dich von der Masse an Bewerbern abheben.

Ein weiterer kleiner Zusatz, der einen Unterschied machen kann, ist die Nennung der angestrebten Position, die der zu besetzenden Stelle entspricht. So betonst Du deine Entschlossenheit und zeigst, dass Du den Lebenslauf extra für diese Bewerbung geschrieben hast.

Wie Du Deinen akademischen Werdegang am besten präsentierst

Das Herzstück des Lebenslaufs ist Dein akademischer und beruflicher Werdegang. Damit die aktuellsten Informationen direkt sichtbar sind, hat sich die chronologische Sortierung in umgekehrter Reihenfolge, also die aktuellste Position an oberster Stelle, durchgesetzt. Wie Du deine Ausbildungs- und Berufsstationen genau darstellst, kannst Du individuell entscheiden. Je nach Erfahrung und Stelle kann eine gröbere oder engere Einteilung Sinn machen. Bei deiner schulischen Ausbildung kannst Du die Grundschule einfach weglassen. Vor allem, wenn Deine Grundschulzeit schon lange zurückliegt und Deine Seiten auch so schon gut gefüllt sind. Falls Du neu ins Berufsleben einsteigst oder Dich für ein Studium oder Praktikum bewirbst, kannst du die Grundschule angeben, damit der Lebenslauf nicht allzu kurz gerät.

Gleiches gilt für schulische Praktika oder Nebenjobs. Nenne die Stationen, die für die potenzielle Stelle relevant sind oder deinen Lebenslauf abrunden. Bei den einzelnen Positionen soll der Leser die Informationen so schnell wie möglich erfassen können. Denn der Mensch, der deinen Lebenslauf in die Hände bekommt, muss viele lesen. Zeit ist also Mangelware. Beschränke dich auf Halbsätze oder Stichworte, die alles Wissenswerte abdecken. Bei aller Kürze solltest Du dennoch keine wichtigen Informationen auslassen. Nenne frühere Arbeitgeber oder Hochschulen mit vollständigen Namen, Firmierung und Ort, eventuell auch Land. In kurzen Stichpunkten ergänzt du Schwerpunkte oder Inhalte und Aufgaben, die für die zukünftige Arbeitsstelle von Bedeutung sein können. Vergiss nicht die Abschlussnoten von Studium oder Weiterbildungen anzugeben. Auch die vollständige und korrekte Benennung der ausgeübten Berufe ist wichtig, etwa wenn Deine Daten in einer Software erfasst werden.

Lücke im Lebenslauf: Grund für Sorgen?

Die berühmte Lücke im Lebenslauf – wie gehst du am besten damit um? Verschweigen ist keine Option, denn dein Lebenslauf muss lückenlos sein. Zeiten, in denen Du arbeitssuchend warst, gehören genauso in den Lebenslauf wie Elternzeit oder ein Studienabbruch. Die Elternzeit fügst Du wie eine berufliche Station in den Werdegang ein. Genauso gehst Du beim abgebrochenen Studium vor. Nenne Universität und Studium sowie den Zeitrahmen, ohne einen erworbenen Titel oder eine Abschlussnote zu nennen. Auch ein längerer Aufenthalt im Ausland gehört in den Lebenslauf. Betone dabei die interkulturelle Kompetenz und die Sprachkenntnissee, die Du Dir so aneignen konntest. Vielleicht hast du auch als Volunteer oder Au-Pair gearbeitet und zusätzliche Fähigkeiten erworben.

So nutzt Du freiwillige Angaben zu Deinem Vorteil

Zu den Pflichtangaben, die den Grundstein eines Lebenslaufs bilden, kommen eine Reihe an freiwilliger Angaben, die nicht verpflichtend sind.

Freiwillige Angaben: – Staatsangehörigkeit – Familienstand – Konfession – Bewerbungsfoto – Besondere Kenntnisse – Interessen & Hobbys

Während etwa die Angabe des Familienstands und der Konfession heute nicht mehr zeitgemäß ist, können Interessen, Weiterbildungen oder Auslandserfahrungen nützliche Zusatzinformationen liefern. Auch das Bewerbungsfoto ist heute kein Standard mehr. Ob Du ein Foto mitschicken willst, liegt bei dir. Wenn Du Dich für ein Foto entscheidest, sollte dieses allerdings von einem professionellen Fotografen gemacht sein.

Unter „Besondere Kenntnisse“ kannst Du Fähigkeiten, Erfolge, Weiterbildungen, Auszeichnungen oder auch den Führerschein auflisten. Du solltest dabei eine bewusste Auswahl treffen und den Bezug zur Stelle immer im Auge behalten. Dabei kannst Du abhängig von der Menge die Qualifikationen noch einmal aufteilen in Weiterbildungen, Auszeichnungen, Sprachen. EDV-Kenntnisse oder Programmiersprachen. Sei bei EDV-, IT- und Computerkenntnissen so präzise wie möglich, vor allem wenn du in einem Bereich arbeiten willst, bei dem Software- und Hardware-Kenntnisse eine größere Rolle spielen. Auch bei Deinen Sprachkenntnissen kannst du ins Detail gehen. Wie gut sind deine Englisch- oder Französischkenntnisse und kannst du das zusätzlich mit einem Zertifikat oder einem Auslandsaufenthalt belegen?

Personaler schaut sich den digitalen CV an

Nutze den Bereich Interesse & Hobbys zu Deinem Vorteil. Mit diesen Angaben kannst Du dein Profil abrunden, Soft-Skills betonen und Interesse wecken. Dabei bedarf es etwas Fingerspitzengefühl. Gib nur die Interessen und Hobbys im Lebenslauf an, die einen wichtigen Einblick in deine Persönlichkeit ermöglichen und für das Unternehmen relevant sind. Ehrenamtliche Tätigkeiten oder Mitgliedschaften in Vereinen zeugen etwa von Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit. Gefährliche Sportarten oder Hobbys, die keinen Mehrwert liefern, solltest du stattdessen lieber weglassen. Wer das Wort Hobby vermeiden will, kann als Überschrift auch „Engagement“ oder einfach „Interessen“ wählen.

Der Abschluss: Der letzte Schliff für deinen Lebenslauf

Den Lebenslauf rundest Du mit der Angabe von Ort, Datum und einer Unterschrift ab. Wenn Du den Lebenslauf unterschreibst, bestätigst Du die Wahrheit deiner Angaben. In Zeiten digitaler Bewerbungen ist die Unterschrift nicht mehr unbedingt notwendig. Wer sich allerdings die Mühe macht und das Dokument handschriftlich oder digital signiert, ist auf der sicheren Seite. Speichere dabei Deinen Lebenslauf als PDF zusammen mit den anderen Teilen deiner Bewerbung ab. Einzelne Word- und Bilddokumente im Anhang wirken unprofessionell. Dein PDF kannst Du auch bei Xing als Lebenslauf einstellen, damit Recruiter direkt darauf zugreifen können.

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