Handschriftliche Bewerbung
Eine handschriftliche Bewerbung um einen Arbeitsplatz

Der Lebenslauf steht, eine vielversprechende Stellenanzeige ist gefunden. Nun geht es an das Bewerbungsanschreiben. Jede Bewerbung beginnt mit genau diesem Dokument. Es liegt also auf der Hand, dass Du damit überzeugen muss. Für den ersten Eindruck gibt es schließlich keine zweite Chance.

Das Anschreiben: Was ist das überhaupt?

Das Bewerbungsschreiben ist Dein Motivationsschreiben. Damit zeigst Du, dass Du mit Deinen Fähigkeiten und Qualifikationen genau die richtige Person für die offene Arbeitsstelle bist. Damit Du einen guten Eindruck machst und aus der Masse hervorstichst, muss Dein Anschreiben klar strukturiert, individuell formuliert und inhaltlich überzeugend sein. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Dir Deine Bewerbung schreiben zu lassen, dann verwirf diesen am besten direkt wieder. Deine Motivation und Persönlichkeit kennst Du selbst am besten, die nötigen Formalitäten zeigen wir Dir!

Wir haben Tipps zum idealen Aufbau, wie Du Deine Stärken am besten zur Geltung bringst und jede Menge kleine Kniffe gesammelt, die einen Unterschied machen. Dabei ist es egal, ob es um ein Anschreiben für eine Bewerbung für eine Ausbildung, eine Praktikumsbewerbung oder eine interne Bewerbung geht – die Struktur bleibt gleich.

So bringst Du Struktur in Dein Anschreiben

Bevor es los geht, noch der wichtigste Tipp: Das ganze Bewerbungsschreiben muss auf eine Seite passen. Die Person, die Deine Unterlagen in die Hände bekommt, hat weder die Zeit noch die Muße, seitenlange Bewerbungen zu lesen. Die Devise lautet also: informativ, individuell und auf den Punkt.

Werfen wir zuerst einen Blick auf das Formale. Ein Anschreiben folgt einer genauen Struktur und dabei können sich einige Fehler einschleichen, die keinen guten Eindruck machen. Um auf der formalen Seite zu überzeugen, gilt es ein paar Regeln einzuhalten, die wir uns nun der Reihe nach anschauen.

Die Hard-Facts: Absender, Empfänger und Datum

Jedes Bewerbungsanschreiben beginnt mit den grundlegenden Daten. In der Kopfzeile oben links steht deine Adresse mit vollständigen Kontaktinformationen, also Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail. Unter den eigenen Kontaktdaten folgen die des Empfängers. Im Idealfall gehört dazu auch der Name der zuständigen Person in der Personalabteilung. So kommen die Unterlagen nicht nur möglichst schnell in die richtigen Hände, es zeigt zudem, dass du dir die Mühe gemacht hast, den richtigen Ansprechpartner oder die richtige Ansprechpartnerin herauszufinden. Die Floskel „zu Händen“ kannst du weglassen, sie ist nicht mehr zeitgemäß. Achte bei der Anschrift des Unternehmens auf die richtige und vollständige Firmenbezeichnung und korrekte Groß- und Kleinschreibung. Mit einem kleinen Absatz folgt rechtsbündig das Datum und die zugehörige Ortsangabe im Format Ort, TT.MM.JJJJ. Der Zusatz „den“ zwischen Ort und Datum ist veraltet. Achte darauf, dass das Datum auf dem Bewerbungsschreiben und dem Lebenslauf übereinstimmt.

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Die Betreffzeile als Türöffner für Deine Bewerbung

Augenscheinlich nur ein kleines Detail, doch nicht zu unterschätzen – auch in der Betreffzeile kann man einiges falsch machen und jede Menge richtig. Im Grunde ist die Formulierung ganz simpel. Schreibe in den Betreff einfach, um welche Bewerbung es sich genau handelt, also: „Bewerbung als XX“. So kann der Brief oder die E-Mail direkt an die richtige Stelle weitergeleitet werden. Gibt es eine Kennziffer in der Stellenanzeige, schreibe diese mit in den Betreff. Das Wort „Betreff“ ist an dieser Stelle überflüssig.

Die Anrede am besten persönlich

Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist zwar nicht falsch, doch es geht definitiv besser. Um zu zeigen, dass Du bestens informiert bist, solltest Du unbedingt eine persönliche Anrede verwenden. Die Ansprechpartner:in wird entweder in der Stellenanzeige genannt oder kann telefonisch erfragt werden und sollte mit dem Namen in den Kontaktdaten am Anfang übereinstimmen. Die Mühe lohnt sich.

Inhaltliche Formalitäten für den Erfolg

Auf den Inhalt des Hauptteils eines Bewerbungsschreibens kommen wir gleich zu sprechen. Doch zunächst gibt es ein paar formale Gepflogenheiten zu klären, die deinem Bewerbungsanschreiben die passende Struktur verleihen.

Was die Schriftart betrifft, gibt es etwas Freiraum. Je „klassischer“ die Stelle, desto klassischer sollte auch die Schrift sein. Wer sich etwa im Medienbereich bewirbt, darf ein wenig experimenteller sein. Das Hauptaugenmerk sollte dabei unbedingt auf der Lesbarkeit und Einheitlichkeit liegen. Mehr als zwei verschiedene Schriftarten sollten nicht zum Einsatz kommen und im Fließtext sollte die Schrift bei einer Schriftgröße zwischen 11 und 12 bleiben. Gute Alternativen zur etwas langweiligen Standardschrift „Arial“ können „Calibri“ oder „Verdana“ sein. Ein Blocksatz sieht zwar strukturiert aus, doch der Lesefluss leidet durch die unterschiedlich großen Lücken. Der linksbündige Flattersatz liest sich angenehmer und eignet sich daher besser für eine Bewerbung. Denke daran, dass Du die direkte Anrede „Sie“ und „Ihnen“ als Höflichkeitsform immer groß schreibst, daran hat auch die Rechtschreibreform nichts geändert.

Noch ein Tipp zum Schreibstil: Achte bei Deinen Formulierungen darauf, dass Du nicht zu passiv schreibst. Wer aktiv formuliert, wirkt selbstbewusster. Gleiches gilt für den Konjunktiv. Wenn du statt „ich würde mich freuen“, „ich freue mich“ schreibst, klingt das gleich viel selbstbewusst und schwächt die Aussagen nicht nur den Konjunktiv ab.

Vermeide Umgangssprache, verfalle aber auch nicht in einen hochtrabenden oder geschwollenen Tonfall. Verfasse deine Bewerbungsschreiben in einer gängigen und höflichen Sprache und vermeide Floskeln, die in jeder zweiten Bewerbung genutzt werden.

Abschlussgruß und Unterschrift: So rundest Du das Anschreiben ab

Nach dem Abschlussgruß fehlt auf der Bewerbung nur noch die Unterschrift. Dafür sollte das Bewerbungsanschreiben ausgedruckt und per Hand mit Vor- und Nachnamen unterschrieben werden. Besonders edel wirkt die Unterschrift mit einem Füller geschrieben, die Tinte sollte blau oder schwarz sein. Wer eine sehr verschnörkelte oder unleserliche Unterschrift hat, kann den Namen noch mit dem Computer darunter setzen. Bei einer E-Mail- oder Online-Bewerbungen ist die handschriftliche Unterschrift nicht unbedingt notwendig. Einen guten Eindruck macht es aber auf alle Fälle, wenn das Anschreiben samt Unterschrift eingescannt oder digital signiert wird. Als kleiner Hinweis für den Leser, dass weitere Dokumente Teil dieser Bewerbung sind, kannst Du am unteren linken Rand das Wort „Anlage“ einfügen. Eine Aufzählung, welche Unterlagen sich im Anhang befinden, ist nicht nötig. Falls es zu Platzproblemen kommt, lasse diesen Zusatz einfach weg.

Das Bewerbungsschreiben in Ruhe ausformulieren

Der Inhalt: So überzeugt Dein Anschreiben den Recruiter

Anschrift, Betreff, Unterschrift – nachdem wir nun beleuchtet haben, wie das Anschreiben einer Bewerbung gegliedert und formal aufgebaut ist, widmen wir uns nun den inhaltlichen Fragen eines Bewerbungsschreibens, vom Einleitungssatz bis zum Schlusssatz einer Bewerbung.

Alles außer Standard zum Einstieg

Der Einleitungssatz einer Bewerbung ist vielleicht der schwierigste der ganzen Bewerbung. Ein plattes „Hiermit bewerbe ich mich um“ oder „Mit großer Freude habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen“ sorgen nicht unbedingt für anhaltendes Interesse. Die beste Art, um Dein Bewerbungsschreiben zu beginnen, ist demnach, direkt im ersten Satz mit informativen Daten und Fakten auf Dich zu lenken. Statt leerer Phrasen sind direkte Aussagen angesagt. Gab es bereits einen Kontakt auf einer Messe oder am Telefon? Dann ist das ein guter Einstieg für deine Bewerbung. Auch ein konkretes Interesse oder eine ganz bestimmte Motivation lassen sich gut als Aufhänger benutzen. Du willst diesen Job? Dann hole Dir das Interesse gleich am Anfang!

Wie Du Dich ins beste Licht rückst

Der Hauptteil ist Deine Bühne: Wieso bist Du für diesen Job perfekt geeignet? Was zeichnet Dich aus? Was hebt Dich von anderen ab? Im Hauptteil Deines Anschreibens solltest Du nicht einfach das in Sätze fassen, was auch in deinem Lebenslauf steht, sondern zusätzliche Informationen bieten und Deine Motivation herausarbeiten. Hier ist Platz für deine Soft-Skills, die dich für diesen Job qualifizieren. Anhaltspunkte liefert in der Regel die Stellenausschreibung. Statt die einzelnen Anforderungen einfach aufzuzählen, geht es darum, diese mit Beispielen zu belegen. Zähle nicht einfach „teamfähig“, „belastbar“ und „verantwortungsbewusst“ auf, erzähle stattdessen von Deiner Tätigkeit im Sportverein, Deinem Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Tierheim. So schaffst Du es, leere Phrasen mit Bedeutung zu füllen.

Je persönlicher und individueller das Bewerbungsschreiben formuliert ist, desto besser. Mit vorformulierten Sätzen sticht man nicht aus der Masse – und das gilt für alle Bewerbungen, auch für Studium und Ausbildung. Um für den Arbeitgeber interessant zu sein, ist es wichtig, Deine Qualifikation auf die Anforderungen der potenziellen Stelle zu beziehen. Wie kannst Du zeigen, dass deine Fähigkeiten das Team und die Firma weiterbringen? Dabei hilft es, konkrete Erfolge benennen zu können, etwa erfolgreiche Projekte oder zufriedene Kunden, die deine Qualifikation belegen.

Wie sieht es eigentlich mit Gehaltsvorstellung aus, gehören diese in das Bewerbungsschreiben? Die Antwort ist einfach: Wird im Stellenangebot explizit nach der Gehaltsvorstellung gefragt, dann musst Du diese angeben und zwar als Bruttojahresgehalt. Wenn davon keine Rede ist, dann vertage dieses Thema auf einen späteren Zeitpunkt, etwa das Vorstellungsgespräch.

Und noch ein letzter Tipp: Wechselgründe aus Unzufriedenheit über den vorherigen Arbeitgeber gehören nicht in ein Bewerbungsschreiben, denn schlechte Rede über Arbeitgeber kommen meist nicht gut an.

Beende Deine Bewerbung selbstbewusst

Schreibe selbstbewusst, dass Du Dich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freust und packe gerne eine Call-to-action dazu. Erwähne zum Beispiel, dass Du Dich auf ein weiterführendes Gespräch freust, dass Du jederzeit für Fragen erreichbar bist und gerne bereit bist, mehr über Dich und deine Ziele zu erzählen. Auf „würde“, „hätte“, „wäre“ darfst Du gerne verzichten. Mit dem Schlussgruß rundest Du das Anschreiben für die Bewerbung ab. Wo eigene Formulierungen sonst gerne gesehen werden, ist hier eine Standardverabschiedung ausreichend. Wer auf eine persönliche Note nicht verzichten will, kann den Ort anhängen und etwa mit „Mit freundlichen Grüßen aus XY“ enden.

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