Person verfolgt seine Budgetplanung per App auf dem Handy.
Bei der Finanzplanung gibt es viele Möglichkeiten. Quelle: tdub303 / iStock.com
Vielleicht kennst du es: Eine große Anschaffung steht bevor, aber dein vorhandenes Budget reicht nicht aus, um sie dir zu leisten. Oder deine momentane Lebenssituation ermöglicht es dir nicht, all deine Kosten zu decken. Dann heißt es Geld sparen, einen Kredit aufnehmen oder finanzielle Unterstützung suchen. Aber welche dieser Optionen hat eigentlich in welchen Situationen am meisten Sinn? Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen. 

In unserem großen Finanzierungsguide geben wir dir eine Übersicht darüber, wie du dir das Studium, deine Ausbildung, eine Wohnung, eine Immobilie, ein Auto, eine andere große Anschaffung oder deinen Wohlstand im Alter am besten finanzierst.

Inhaltsverzeichnis

Einkommen durch Nebeneinkommen aufbessern

Wenn du studierst, einen Hauptjob hast oder eine Ausbildung machst und du trotzdem nicht all deine Lebenshaltungskosten komfortabel bezahlen kannst, solltest du ein Nebeneinkommen in Betracht ziehen.

Kellnerin nimmt die Bestellung eines Gastes im Restaurant auf.
Kellner*in ist ein beliebter Nebenjob. Quelle: andresr / iStock.com

Am naheliegendsten ist natürlich ein Nebenjob. Wie viel du hier verdienen und arbeiten darfst, kommt auf verschiedene Punkte an: Studierst du? Hast du bereits einen Vollzeitjob? Machst du eine Ausbildung? Wohnst du noch Zuhause? Bist du familienversichert? Erhältst du BAföG? Jobbst du während des Semesters oder in den Semesterferien? All dies solltest du klären. Dann weißt du, ob ein Minijob, Ferienjob, Werkstudentenjob, eine freiberufliche Tätigkeit oder kurzfristige Beschäftigung am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

Wenn du weißt, welche Art von Nebenjob für dich in Frage kommt, kannst du dich auf die Suche machen. Wenn du bei einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchtest, nutzt du am besten ein Jobportal. Wenn du flexibel sein willst und dich nicht nach einem Arbeitgeber richten magst, solltest du eine Job-App wie Zenjob nutzen.

Ein Nebenjob ist nicht die einzige Möglichkeit, ein Nebeneinkommen zu verdienen. Du kannst zum Beispiel ein Zimmer untervermieten, einen Online-Shop betreiben oder in Immobilien investieren.

Alles zum Thema Nebeneinkommen im Überblick:

  • Klären, welcher Nebenjob in welchem Ausmaß in Frage kommt
  • Jobangebot in einem Jobportal finden oder Job-App wie Zenjob nutzen
  • Passive Nebeneinkommensquelle entdecken

Ein guter Weg zur Finanzierung des Studiums oder um nebenbei etwas Geld anzusparen, können Nebenjobs und Studentenjobs mit der Zenjob App sein. Downloaden, Jobwünsche angeben und ganz einfach gematcht werden.

Finanzierung von Studium, Ausbildung und Weiterbildung

Das Klischee des armen Student*innendaseins existiert nicht ohne Grund. Auf der einen Seite fallen neben den normalen Lebenshaltungskosten Semestergebühren und Studienmaterialien an. Auf der anderen Seite begegnen dir viele Regularien und Vorgaben zu deinem Einkommen: Wie viel du verdienen darfst, wie viele Stunden du pro Woche arbeiten darfst und wann du in welcher Höhe finanzielle Unterstützung erhältst.

Ein halbvoller Hörsaal voller Studierenden, die drei Professor*innen zuhören.
Studierende müssen sich neben dem Studium auf ihre Studienfinanzierung konzentrieren. Quelle: skynesher / iStock.com

Und das sind noch nicht einmal alle Kosten, die auf Studierende zukommen können. Laut dem Statistischen Bundesamt studierten im Wintersemester 2018/19 rund sieben Prozent aller Studierenden an einer privaten Hochschule – Tendenz steigend. Der Vorteil? Flexible Studienmodelle, vor allem für Berufstätige, und eine starke Praxisorientierung. Der Nachteil? Es fallen Studiengebühren an.

Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, wie du dir das Studium finanzieren kannst. Dabei ist es gerade in Zeiten steigender Unterhaltungskosten wichtig, dass du smarte Entscheidungen triffst und alle möglichen Optionen ausschöpfst.

BAföG und Berufsausbildungsbeihilfe beantragen

Zuerst solltest du herausfinden, ob du BAföG-berechtigt bist. Dafür musst du unter anderem klären, ob es sich um dein erstes Studium handelt, wie hoch dein Einkommen ist, ob du Vermögen besitzt und wie hoch das Einkommen deiner Eltern oder deines Ehegatten/Lebenspartners ist.

Schon gewusst? Du kannst BAföG auch beantragen, wenn du auf eine Fachschule, Berufsfachschule oder Akademie gehst, ein duales Studium absolvierst, in deiner ersten (schulischen) Ausbildung bist und bei Beginn der Ausbildung jünger als 30 Jahre bist. Wenn du eine betriebliche Ausbildung machst, kannst du zwar kein BAföG beantragen, dafür aber unter Umständen Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Finanziell von Eltern unterstützen lassen

Wenn du nicht BAföG-berechtigt bist oder Berufsausbildungsbeihilfe erhältst, solltest du schauen, ob dich deine Eltern irgendwie unterstützen können. Vielleicht kaufen sie dir deine Studienmaterialien. Oder sie lassen dich weiterhin Zuhause wohnen, damit du Miet-, Neben- und Verpflegungskosten sparst.

Student*in lernt mit Studienmaterialien für eine Prüfung.
Wenn Eltern deine Studienmaterialien kaufen, sparst du viel Geld. Quelle: Image Source / iStock.com

Auf ein Stipendium bewerben

Egal ob du privat oder staatlich studierst, solltest du herausfinden, ob du für ein Stipendium in Frage kommst. Stipendien werden von politischen Parteien, religiösen Organisationen und Konzernen zur Verfügung gestellt. Ein großer Vorteil am Stipendium ist, dass du es im Gegensatz zum BAföG nicht zurückzahlen musst. Außerdem wirst du als Stipendiat zu Sommercamps und Tagungen eingeladen, bekommst eine persönliche Betreuung durch einen Dozenten und wirst einem Alumni-Netzwerk hinzugefügt.

Deine Chancen, ein Stipendium zu erhalten, sind übrigens nicht schlecht, da viele Stipendien aus Bewerbermangel gar nicht erst vergeben werden. Bewerben lohnt sich also!

Studienkredit in Betracht ziehen

Wer weder für BAföG noch für ein Stipendium in Frage kommt, der sollte einen Studienkredit in Betracht ziehen. Der KfW-Studienkredit ist einer der bekanntesten. Der Vorteil gegenüber BAföG ist, dass es keine Rolle spielt, ob du in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend studierst. Es werden auch Fernstudiengänge, Auslandssemester, ein Zweitstudium, Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium, Master oder eine Promotion gefördert. Der Nachteil ist, dass du den gesamten Betrag inklusive einem variablen Zinssatz zurückzahlen musst.

Weitere Programme (wie z.B. Erasmus+) in Erwägung ziehen

Für besondere Anlässe im Studium gibt es noch weitere Programme. Beim Erasmus+ handelt es sich zum Beispiel um ein Programm der EU zur Förderung der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Jugend und des Sports in Europa. Willst du also ein Auslandssemester innerhalb der EU machen, könnte Erasmus+ für dich in Frage kommen.

Die Fahne der Europäischen Union weht im Wind.
Mit Erasmus+ kannst du einen Auslandssemester in der EU finanzieren. Quelle: NiroDesign / iStock.com

Weiterbildungen finanzieren

Du hast dein Erststudium oder deine Ausbildung abgeschlossen und möchtest dich weiterbilden? Das kann ganz schön teuer werden, da eine Weiterbildung meist Geld kostet. Zum Glück gibt es für Arbeitnehmer*innen, Arbeitslose, Berufsrückkehrer*innen und Selbstständige verschiedene Förderprogramme von Bund, Ländern oder vom Arbeitgeber. Unter anderem gibt es das Aufstiegs-BAföG, einen Bildungsgutschein, Weiterbildungsbonus, Bildungsurlaub und eine Bildungsprämie. Darüber hinaus können sich Berufstätige bei einer Weiterbildung einen Steuervorteil sichern.

Rabatte nutzen

Neben all den Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für Studierende und Azubis viele Rabattoptionenum Geld zu sparen. Wenn du deinen Hauptwohnsitz in einer Universitätsstadt wie Berlin, Dresden, Rostock oder Lübeck anmeldest, kannst du zum Beispiel zwischen 50 und 250 Euro Begrüßungsgeld erhalten.

Eine Nahaufnahme zeigt den Ticketverkauf in einem Museum.
Du kannst eine Menge Geld sparen, wenn du Rabatte nutzt. Quelle: Edwin Tan / iStock.com

Hinzu kommen Ermäßigungen beim Eintritt von Museum, Zoo oder Kino. Selbst in der Privatwirtschaft sind Studentenrabatte voll angekommen. Elektronikhersteller wie Apple, Dell oder Lenovo bieten Discounts, um die Produkte etwas erschwinglicher für junge Menschen zu machen. Auch Girokonten, Bücher und Reisen gibt es mitunter günstiger. Auf Plattformen wie Unidays findest du viele solcher Discounts im Überblick.

Alles zur Finanzierung von Studium, Ausbildung und Weiterbildung im Überblick:

  • BAföG oder Studienkredit beantragen
  • Finanzierung durch Eltern
  • Auf ein Stipendium bewerben
  • Andere Programme wie Erasmus+ nutzen
  • Bei Weiterbildungen Förderprogramme von Bund und Ländern nutzen
  • Studenten- und Azubirabatte ausfindig machen und nutzen

Finanzierung von Wohnung und Immobilie

Wohnen ist in den letzten Jahrzehnten immer teurer geworden: Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Mieten in Deutschland von 2015 bis 2022 um 9,8 Prozent gestiegen. Unter den deutschen Großstädten belegt München mit einem Quadratmeterpreis von über 19 Euro den ersten Platz. Noch deutlicher wird die Verteuerung bei Immobilienpreisen: Die Preise haben von 2015 bis 2022 um 53,9 Prozent zugenommen.

Eine Maklerin zeigt zwei Interessenten eine leerstehende Wohnung.
Egal ob du mietest oder kaufst: Ein Umzug muss irgendwie finanziert werden. Quelle: alvarez / iStock.com

Für viele reicht das Einkommen nicht mehr aus, um sich eine Wohnung oder Immobilie zu leisten. Zum Glück gibt es aber einige Möglichkeiten zur Finanzierung.

Studentenwohnheime für Studierende

Für Studierende ist die preisgünstigste Wohnform außerhalb des Elternhauses das Studentenwohnheim. Bundesweit bieten die Studentenwerke ca. 196.000 Wohnplätze an. Die durchschnittliche Bruttowammiete beträgt lediglich 256,25 Euro pro Monat und die Zimmer sind meist zumindest teilmöbliert.

Es ist also nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach einem Platz im Wohnheim riesig ist. Probieren solltest du es trotzdem, da die Nähe zum Campus und die sozialen Kontaktmöglichkeiten unschlagbar sind. Deine Chancen auf einen Platz sind übrigens höher, wenn du Studienanfänger*in bist oder aus dem Ausland kommst.

Wohngemeinschaft oder Untermieter*in suchen

Nicht nur Studierende leben in Wohngemeinschaften. Immer mehr Berufstätige wohnen in WGs. Laut Stern waren im Jahr 2019 rund 36 Prozent der WG-Angebote im Internet als „Erwachsenen-WG“ gekennzeichnet.

Drei Personen unterhalten sich in der Küche einer Wohngemeinschaft.
Wohngemeinschaften sind ein guter Weg, um Geld zu sparen. Quelle: sturti / iStock.com

Der Vorteil einer WG? Wenn du alleinstehend und nicht gerne alleine bist, hast du immer Personen um dich herum. Außerdem teilst du dir die Miete und Nebenkosten mit deinen Mitbewohner*innen. Eine WG ist beim Umzug in eine neue Stadt ein guter Weg, um neue Leute kennenzulernen.

Eine weitere Möglichkeit, die Finanzierung deiner Wohnung oder deines Hauses zu erleichtern, ist eine*n Untermieter*in zu suchen. Dies geht natürlich nur, wenn du ein extra Zimmer zur Verfügung hast. Dieses kannst du untervermieten und dadurch deine Kosten für Miete und Nebenkosten verringern. Wenn du selbst zur Miete wohnst, muss dein Vermieter der Untervermietung zustimmen.

Wohngeld und Wohnberechtigungsschein

Für die Miete einer Wohnung gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten von Bund und Ländern. Es gibt zum Beispiel Sozialwohnungen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Um in eine solche Wohnung zu ziehen, benötigst du einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Für den Erhalt eines WBS spielt vor allem dein Einkommen eine Rolle. Dies sollte unter den geltenden Einkommensgrenzen liegen. Der WBS ist in der Regel ein Jahr gültig.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen. Die Höhe des Wohngeldes hängt davon ab, wie hoch dein Einkommen ist, wie hoch deine Miete oder deine Belastung ist, wie viele Personen in deinem Haushalt leben und wie hoch deren Einkommen ist. Das Wohngeld gibt es als Mietzuschuss oder als Lastenzuschuss, wenn du im Eigentum wohnst.

Eigene Immobilie finanzieren

Wer ein solides Einkommen hat und nicht mehr zur Miete wohnen möchte, kauft sich eine eigene Immobilie. Die Finanzierung einer Immobilie ist komplex und langfristig. Daher raten wir, dass du zuerst mit einem Immobilienrechner prüfst, ob ein Kauf oder eine Miete in deinem Fall günstiger wären und ab wann sich ein Erwerb lohnt. Im nächsten Schritt solltest du dich von einem/einer Expert*in beraten lassen. Es empfiehlt sich mit einer neutralen Organisation wie der Verbraucherzentrale zu sprechen, bevor du zu einer Bank gehst, die eigene Interessen verfolgt.

Eine Nahaufnahme zeigt den Kaufvertrag eines Hauses inklusive Schlüssel.
Beim Kauf einer eigenen Immobilie musst du meist eine Finanzierung aufnehmen. Quelle: gopixa / iStock.com

Wer eine Immobilie kauft, muss mit langen Kreditlaufzeiten rechnen. Für die Immobilienfinanzierung gibt es verschiedene Modelle. In allen Fällen solltest du darauf achten, dass deine monatlichen Kreditraten 35 % des monatlichen Nettoeinkommens nicht überschreiten. Die Baunebenkosten von 15 bis 20 %, die zum Kauf- oder Baupreis dazukommen, solltest du zudem selbst tragen können. Außerdem sollte ein Eigenkapital von 20 % des Kaufpreises vorhanden sein.

Wohnraum möblieren

Wenn das Geld knapp ist, du aber Möbel brauchst, ist es am naheliegendsten, nach möglichst günstigen Möbeln zu suchen. Es gibt einige Second-Hand-Plattformen, wie z.B. Ebay-Kleinanzeigen, wo du gebrauchte Möbel für wenig Geld finden kannst. Für Selbstabholer*innen gibt es ab und zu sogar kostenlose Angebote. Bei größeren Ketten wie IKEA, Hübner, POCO oder Höffner findest du auch neue Möbel fürs kleine Budget. Es lohnt sich in jedem Fall in der Fundgrube vorbeizuschauen. Hier findest du umgetauschte und zurückgegebene Ware für einen reduzierten Preis.

Willst du etwas mehr Geld investieren – wie zum Beispiel in den Kauf einer neuen Küche – solltest du dich nach einer Finanzierung im Geschäft oder einem Privatkredit erkundigen. Mehr dazu findest du im Kapitel „Privatkredite“.

Die wichtigsten Punkte zum Wohnen im Überblick:

  • Suche günstige Wohnalternativen wie Studentenwohnheime
  • Spare durch eine WG oder Untermieter Mietkosten
  • Beantrage bei geringem Einkommen Wohngeld und WBS
  • Nutze vor dem Kauf von Eigentum einen Immobilienrechner und fordere eine objektive Beratung zur Eigentumsfinanzierung
  • Finde günstige Möbel auf Second Hand-Plattformen oder in Discount-Möbelgeschäften
  • Erkundige dich nach einem Privatkredit oder einer Finanzierung

Mobilität im Alltag finanzieren

Fahrrad kaufen

Auch beim Thema Mobilität gibt es verschiedene Möglichkeiten, Geld zu sparen oder größere Anschaffungen zu finanzieren. Am günstigsten ist und bleibt das Fahrrad. Der Vorteil? Du bist flexibel unterwegs und tust deinem Körper, deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes. In kleinen, lokalen Fahrradgeschäften findest du gebrauchte Fahrräder für relativ wenig Geld. Möchtest du doch etwas mehr in ein neues Fahrrad investieren, kommt eventuell eine Finanzierung bei größeren Anbietern in Frage. Mehr dazu weiter unten im Kapitel „Privatkredite“.

Ein*e Mechaniker*in repariert ein Fahrrad.
Ein Fahrrad ist eine der günstigsten Fortbewegungsmöglichkeiten. Quelle: pixelfit / iStock.com

Öffentlichen Nahverkehr nutzen

Relativ günstig bist du auch mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs. Als Student*in, Azubi oder Schüler*in erhältst du dein Ticket vergünstigt. Auch einige Arbeitgeber*innen bieten ihren Mitarbeiter*innen eine finanzielle Unterstützung für die Monatskarte. Wer oft mit dem Fernverkehr unterwegs ist, sollte sich nach einer BahnCard erkundigen. Damit sparst du bei jeder Fahrt einen prozentualen Anteil des Fahrpreises.

Autokauf finanzieren

Bleibt noch der Kauf eines Autos, bei dem natürlich einige Kosten auf dich zukommen. Denn nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch Versicherungen, Instandhaltung und Sprit oder Strom musst du stemmen. Die günstigste Möglichkeit vom Autokauf ist der Erwerb eines Gebrauchtwagens. Hier lohnt es sich, objektiven Rat von Expert*innen einzuholen.

Ein*e Autoverkäufer*in überreicht den Schlüssel eines Autos an eine*n Kund*in.
Bei dem Kauf eines Autos gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Quelle: Stadtratte / iStock.com

Hast du dich für ein Modell entschieden, kommt es nun auf die Art der Finanzierung an. Viele Autohäuser bieten ihrer Kundschaft verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Es gibt den Ratenkredit, den Ballonkredit mit Drei-Wege-Kredit, das Privatleasing und die Barzahlung. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Barzahlung am günstigsten ist. Du solltest die monatliche Belastung, die anfallenden Zinsen und eine mögliche Restwert-Falle beim Leasing überprüfen.

Beim Kauf eines neuen E-Autos kannst du übrigens auch eine Förderung vom Bund beantragen: Den Umweltbonus und die Innovationsprämie. Bis mindestens Ende 2022 erhältst du dadurch eine Förderung von bis zu 9.000 Euro.

Ansonsten kannst du dich bei deinem Arbeitgeber nach geschäftlichen Leasingangeboten erkundigen. Ein Teil deines Gehalts wird dann zur Leasingrate umgewandelt. Die Höhe der Raten hängt vom Automodell, der Marke, Ausstattung und dem Neupreis ab. Die Raten beim Autoleasing sind meist günstiger als beim Kredit.

Mit Mobilitätsapp Geld sparen

Wer weder Fahrrad, Auto, Roller noch Moped kaufen möchte, dem bleiben noch Mobilitätsapps. Du zahlst entweder einen monatlichen Preis oder pro Fahrt. Der Vorteil? Du sparst regelmäßige Wartungskosten, weil die im Preis enthalten sind. Es gibt E-Scooter-Sharing, Bikesharing, E-Moped-Sharing und Carsharing. Du kannst dir sogar eine App downloaden, in der mehrere Mobilitätsdienste integriert sind. Unternehmen können ihren Mitarbeiter*innen über diese Apps einen monatlichen Betrag zur Verfügung stellen, damit diese flexibel den ÖPNV oder Carsharing- und E-Scooter-Anbieter nutzen können.

Eine Person nutzt Carsharing per App.
Mobilitätsapps kannst du dir eventuell von deiner Firma mitfinanzieren lassen. Quelle: Youngoldman / iStock.com

Das Thema Mobilität im Überblick:

  • Fahrrad gebraucht kaufen oder neu finanzieren
  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen und vom Arbeitgeber subventionieren lassen
  • Auo finanzieren und fördern lassen
  • Auto privat oder geschäftlich leasen
  • Mobilitätsapps nutzen und vom Arbeitgeber subventionieren lassen

Privatkredite

Wenn dir eine größere Anschaffung bevorsteht, die du nicht in Bar zahlen kannst oder willst, bleiben dir verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten.

Wenn du dir eine größere Anschaffung (wie z.B. einen Laptop, eine Kamera oder Küche) in einem Fachmarkt kaufen möchtest, besteht meist die Möglichkeit einer Ratenzahlung oder Finanzierung. Diese wird dir entweder von einer kooperierenden Bank oder einem Bezahldienst wie PayPal oder Klarna angeboten. Hier solltest du jedoch wirklich auf das Kleingedruckte achten. Wenn es sich nicht um eine Nullprozentfinanzierung handelt, zahlst du am Ende meist einen hohen Zinssatz.

Person kalkuliert ihr Budget mithilfe eines Taschenrechners.
Bei einem Privatkredit solltest du immer alle versteckten Kosten berücksichtigen. Quelle: sarinyapinngam / iStock.com

Bei größeren Anschaffungen gibt es auch die Möglichkeit, einen Privatkredit bei einer Bank abzuschließen. Achte auch hier auf den Zinssatz, den du bei der Tilgung des Kredites draufzahlst. Je höher dieser ist, desto mehr Geld zahlst du für den Privatkredit zurück.

Bevor du dir einen Privatkredit bei einer Bank suchst, solltest du dich erkundigen, ob dir jemand in deinem Umfeld ein privates Darlehen geben kann. Auch hier gilt: Lass dich am besten professionell beraten und setze einen offiziellen Darlehensvertrag auf, damit es zu keinen Missverständnissen bei der Tilgung kommt. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, dass bei Geld die Freundschaft aufhört.

Die wichtigsten Punkte zum Thema Privatkredite im Überblick:

  • Achte bei Privatkredit oder Ratenzahlung immer auf den effektiven Jahreszins
  • Nutze bei Anschaffungen in Fachmärkten eine Nullprozentfinanzierung wenn möglich
  • Erstelle auch bei einem privaten Darlehen aus deinem Umfeld einen offiziellen Darlehensvertrag, um die Tilgung festzulegen

Finanzierung im Alter – Vorsorge und Investment

Um einer Armut im Alter zu umgehen, solltest du dich so früh wie möglich nach Vorsorgemöglichkeiten in der Rente erkundigen. Je früher du mit dem Vermögensaufbau anfängst, desto besser.

Da es viele Wege gibt, Geld anzulegen, erkundigst du dich am besten erst einmal auf eigene Faust. Recherchiere im Internet nach den verschiedenen Möglichkeiten und schreibe dir alle Fragen auf, die dir unklar sind. Damit du die richtige Entscheidung für dich triffst, solltest du dich zusätzlich von neutralen Expert*innen beraten lassen. Die Verbraucherzentrale bietet zum Beispiel individuelle Beratungsgespräche an, wo sie dir alle Vor- und Nachteile zur Altersvorsorge aufzeigt.

Klar ist, dass Geldanlage nicht mehr bedeutet, das du dein gespartes Geld einfach auf ein Sparkonto legst. Durch das niedrige Zinsniveau und die hohe Inflationsrate verliert Geld, das nur herumliegt, über die Jahre an Wert. Stattdessen gibt es andere lukrativere Möglichkeiten zur Geldanlage: in Aktien oder Immobilien investieren, die Riester-Rente, ein Festgeldkonto oder Fonds und ETFs.

Fonds und ETFs

Fonds und ETFs beinhalten die Aktien einzelner Unternehmen in einem Bündel. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index ab, während traditionelle Fonds versuchen, durch die Auswahl bestimmter Aktien besser abzuschneiden. Wer kein Experte auf dem Aktienmarkt ist, investiert entweder in einen Fondsmanager oder kann in passiv gemanagte ETFs investieren. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die den Wert und die Entwicklung eines Index abbilden. Steigt etwa der DAX, steigt in der Regel auch der Wert des ETFs, welcher den DAX abbildet.

Eine Person sitzt am PC und beobachtet Aktienkurse.
Lass dich bei der Altersvorsorge am besten professionell beraten. Quelle: NicoElNino / iStock.com

Der Vorteil bei der Geldanlage mit ETFs liegt in einer breiten Streuung, geringen Kosten und einer niedrigen Einstiegshürde. So kannst du entweder einmalig in ETFs investieren oder einen ETF-Sparplan einrichten und monatlich einen festgelegten Betrag in dein Portfolio einzahlen. Da du nicht in einzelne Unternehmen investierst, sondern dein Geld in mehrere Aktien anlegst, bleibt das Risiko bei der Geldanlage gering.

Riester-Rente

Eine Ergänzung zur staatlichen Rente ist die Riester-Rente. Beim Abschluss des Riester-Vertrags musst du einen Sockelbetrag investieren, der etwa bei 60 € liegt. Diesen kannst du je nach deinen Möglichkeiten anpassen. Die Riester-Rente wird auch staatlich gefördert, sie ist aber nicht für alle Personen gleich sinnvoll. Erkundige dich genau, ob sie für dich Sinn ergibt.

Tagesgeld und Festgeld

Tagesgeld ist eine Geldanlage ohne feste Laufzeit und mit flexiblem Zinssatz. Dabei bist du an keine Termine gebunden und kannst dein Geld täglich einzahlen oder abheben. Festgeld ist im Gegenzug eine Termineinlage. Du legst Geld für einen bestimmten Zeitraum bei der Bank an. Die Laufzeit und der Zinssatz sind dann bis zum Ende der Festgeldanlage fix und können nicht mehr geändert werden. Du kannst in diesem Zeitraum auch nicht an das Geld heran. Für Festgeld bekommst du in der Regel bessere Zinsen. Ein Vergleich der Tagesgeld- und Festgeldkonten hilft bei der Entscheidung.

Steuererklärung machen und Geld reinvestieren

Bei der Steuererklärung gib es zahlreiche Möglichkeiten, Geld vom Staat zurückzubekommen. Studierende können Ausgaben wie Bücher für die Uni, Elektronik und sogar Lesehilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen von der Steuer absetzen. Du bist als Student*in zwar nicht zur Abgabe der Steuer verpflichtet, aber es kann sich echt lohnen, vor allem wenn du neben dem Studium gearbeitet hast. Auch wenn du in Vollzeit angestellt bist, solltest du eine Steuererklärung in Erwägung ziehen.

Eine Nahaufnahme zeigt die Unterlagen für die Einkommenssteuererklärung.
Bei einer Steuererklärung kannst du eine Nachzahlung erhalten. Quelle: Stadtratte / iStock.com

Bei einer Steuererklärung kannst du eine Nachzahlung erhalten. Quelle: Stadtratte / iStock.com

Es gibt mittlerweile viele Online-Tools wie zum Beispiel Taxfix, die dir bei der Steuererklärung helfen. Ansonsten besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich eine*n Steuerberater*in zu holen. Das Geld, das du über die Steuererklärung zurückbekommst, solltest du im besten Fall dann über einen der oben genannten Wege anlegen und investieren.

Alle Punkte zum Thema Altersvorsorge und Geldsparen:

  • Objektiv beraten lassen
  • Fondsmanager, ETFs, Riester-Rente
  • Tagesgeld oder Festgeld
  • Steuererklärung machen und Geld reinvestieren

Fazit

Das Thema Finanzierung ist komplex. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du das meiste aus deinem Budget herausholst und dir die Anschaffungen leistest, die du gerade brauchst. Mit unserem Guide haben wir dir einen ersten Überblick über die wichtigsten Themen gegeben, mit denen du dich auseinandersetzen solltest.

Weiterführende Informationen findest du in unseren entsprechenden Blogartikeln. So haben wir beispielsweise Infos zum Thema GEZ oder Krankenversicherung für dich im Überblick gesammelt. Dabei ist es wie bei beim Vermögensaufbau: Jeder noch so kleine Schritt zählt. Nimm dir nach und nach die einzelnen Themen vor, statt alles auf einmal regeln zu wollen. Dann erhältst du allmählich die volle Kontrolle über deine Finanzen.

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