Kosten im Studium mit Studienkredit deckeln

Ein Studium kostet Geld. Jedoch haben nicht alle Studierende den finanziellen Background, um ihre Studienzeit ohne Hilfe zu meistern. In Deutschland hat das BAföG die Aufgabe, die Lebenshaltungskosten für die zu tragen, deren Eltern nicht genügend verdienen. Doch was ist, wenn der BAföG-Antrag nicht bewilligt wird? Wer auch aufgrund eines vollen Stundenplans nicht genügend Zeit für einen Studentenjob hat, hat die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Wir klären, welche Anbieter und Voraussetzungen es gibt und was du rund ums Thema Studienkredit beachten solltest.

Wann ist ein Studienkredit die richtige Lösung?

Wenn du darüber nachdenkst, einen Studienkredit aufzunehmen, solltest zunächst überlegen, ob du alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hast. Bist du berechtigt, BAföG zu beziehen? Hast du die Chance, auf ein Stipendium oder die Zeit, einen Nebenjob auszuüben? Hast du die Möglichkeit, dich über familiäre Unterstützung zu finanzieren? Wenn du alle Fragen mit „Nein“ beantwortest, kann ein Studienkredit der passende Weg sein, deine Lebenshaltungskosten während des Studiums zu sichern. Ein Studienkredit bringt wie jeder andere Kredit auch ein finanzielles Risiko mit sich. Du solltest ihn also nur nach reichlicher Überlegung in Anspruch nehmen und deine Kosten und Ausgaben genau überblicken, damit du am Ende keine Probleme mit der Rückzahlung bekommst.

Wäge alle alternativen Finanzierungsmöglichkeiten genau ab:

• Bist du BAföG-berechtigt?
• Hast du die Möglichkeit, einen Nebenjob anzunehmen?
• Können Familienmitglieder helfen?
• Hast du die Chance auf ein Stipendium?

Wir haben alle Finanzierungsmöglichkeiten für dich auf einen Blick zusammengestellt.

Übrigens: Mit Zenjob kannst du dein Konto auch aufstocken. Dafür musst du dich nur in der App registrieren und auf passende Jobs matchen lassen. Probier’s doch mal aus.

 

Welche Studienkredite gibt es?

Zunächst einmal gilt es zu klären, welche Art von Finanzierung du benötigst. Es gibt verschiedene Varianten von Studienkrediten. Einige finanzieren dir dein gesamtes Studium, andere sind Überbrückungskredite für einen bestimmten Zeitraum, etwa für die Abschlussphase deines Studiums. Nachdem die Studiengebühren an den staatlichen Hochschulen wieder abgeschafft wurden, ist die Auswahl an Studienkrediten deutlich geschrumpft. Für die meisten ist der Studienkredit der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau am interessantesten. Nur der KfW-Studienkredit finanziert deutschlandweit und unabhängig vom Studiengang dein ganzes Studium. Die restlichen Kreditangebote sind entweder regional begrenzt oder thematisch eingeschränkt, etwa nur für Studierende bestimmter Fächer. Auch lokale Sparkassen und Banken vergeben Studienkredite. Der erste Weg kann daher auch erst einmal zur eigenen Hausbank führen, um sich ein Angebot einzuholen. Eine weitere Art von Studienkrediten bieten sogenannte Bildungsfonds oder Studienfonds. Diese Art von Krediten wird aus einem Geldtopf bezahlt, der von privaten Investoren oder Stiftungen gefüllt wird. Die Studierenden zahlen erst nach erfolgreichem Start ins Berufsleben das Geld zurück, wobei die Rückzahlung anteilig am Gehalt berechnet wird. Um an solch einen Kredit zu kommen, müssen meist Tests absolviert werden, um die Kredite nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Erfolgsaussichten auszuwählen. Auch manche Universitäten haben eigene Bildungsfonds eingerichtet oder arbeiten mit bestimmten Kreditinstituten zusammen. Es lohnt sich also unbedingt auch, dich beim Studierendenwerk zu erkundigen.

Welche Anbieter kommen infrage:

• erkundige dich beim Studierendenwerk deiner Uni
• vergleiche Anbieter für Studienkredite
• frage bei deiner Hausbank nach Angeboten für Studenten

Studienkredite als Finanzierungsmöglichkeit

Studienkredit : Das sind die Voraussetzungen

Die Anforderungen und Bedingungen sind bei den Kreditgebern ganz unterschiedlich. Wichtige Kriterien können neben den Studienfächern das Alter, der Notenschnitt oder die Art des Studiums sein, also Bachelor oder Master. Hier musst du die Angebote genau vergleichen. Außerdem solltest du bedenken, dass Bewerbungsphasen eine längere Zeit beanspruchen können. Kalkuliere also einen Zeitpuffer ein, der 6-8 Wochen beträgt, bis dein erstes Geld auf dein Konto kommt.

Der Vorteil des KfW-Studienkredits ist, dass er für fast alle Studierende zugänglich ist. Egal, wo oder was du studierst. Die Förderung ist unabhängig vom eigenen Einkommen oder dem der Eltern. Es ist also egal, ob du BAföG bekommst, gespart hast oder Einkommen beziehst. Auch ein Zweit-, Zusatz-, Aufbau- oder Ergänzungsstudium und die Promotion können mit diesem Kredit finanziert werden. Neben dem Mindestalter von 18 und dem Höchstalter von 44 Jahre sind die Voraussetzungen, dass du an einer deutschen Hochschule eingeschrieben und EU-Bürger bist. Wenn du an einer Berufsakademie studierst oder das Studium komplett im Ausland absolvierst, kannst du den Kredit der KfW nicht in Anspruch nehmen. Der Kredit ist im Vergleich zu anderen Kreditgebern günstig und vorab kalkulierbar verzinst.

Bei der KfW bekommst du als Student*in monatlich eine feste Rate zwischen 100 und 650 Euro überwiesen. Die Laufzeit beträgt maximal 14 Semester. Die Bank verrechnet die Zinskosten direkt mit dem Auszahlungsbetrag. Normalerweise liegt der Zinssatz bei rund 4 %. Wegen der globalen Pandemie fallen seit Mai 2020 keine Zinsen an. Erst im Herbst 2022 werden diese fällig. Diese Regelung gilt auch für neue Anträge.

Der KfW-Studienkredit ist die barriereärmste Variante der Studienkredite:

• zwischen 18 und 44
• deutsche Hochschule
• EU-Bürger
• Einnahmen (auch deiner Eltern) spielen keine Rolle

Bildungskredit: Für wen ist das eine Alternative?

Wer seine Finanzierung nicht für das gesamte Studium, sondern etwa erst nach dem Bachelor braucht, kann einen Kredit beim Bundesverwaltungsamt beantragen. Dieser Kredit ist speziell für Studierende im fortgeschrittenen Studium, bei denen etwa die Förderung durch BAföG schon ausgelaufen ist. Die Voraussetzung beim Bildungskredit ist also, dass du mindestens deine Zwischenprüfung oder den Bachelor schon hinter dich gebracht hast. Die Kreditsumme liegt bei einem Umfang zwischen 1000 und 7000 Euro und 100 bis 300 Euro pro Monat unter dem der KfW. Allerdings ist der Zinssatz beim Bildungskredit sehr niedrig.

Lohnt sich ein Studienkredit?

Eine Kreditaufnahme birgt immer ein finanzielles Risiko. Damit du nicht in die Schuldenfalle tappst, musst du genau überlegen, ob ein Studentenkredit wirklich nötig ist. Wenn ja, gilt es alle Angebote genau zu vergleichen und das beste Angebot für dich auszuwählen. Behalte immer einen Überblick über deine Finanzen und gehe bei möglichen finanziellen Schwierigkeiten immer direkt auf deinen Kreditgeber zu, um Probleme frühzeitig zu lösen.

Kreditanbieter Beratung

FAQ:

Welche Antragsfrist muss ich beachten?

Wer einen KfW-Studienkredit beantragt, kann dies zu jedem Zeit¬punkt des Studiums beantragen, allerdings spätestens im 10. Fach¬semester, danach wird kein Kredit mehr vergeben. Damit das Geld zum Ersten des nächsten Monats auf dem Konto ist, muss der Antrag bis spätestens 15. des Vormonats gestellt sein. Bei anderen Kreditinstituten mit Bewerbungsphasen kann die Antragstellung mehrere Wochen dauern.

Was passiert bei einem Studienabbruch?

Fakt ist: Fast 30 Prozent der Bachelorstudierenden beenden ihr Studium vorzeitig. Was dann mit deinem Studienkredit passiert, hängt vom Anbieter ab. Bei der KfW beginnt nach der Karenzphase, also der Zeit zwischen der letzten Kreditauszahlung und Beginn der Tilgungsphase, deine Rückzahlung. Bei Bildungsfonds wird bei Abbruch der Studienkredit meist in einen normalen Ratenkredit umgewandelt.

Was passiert bei einem Urlaubssemester?

Während deines Urlaubssemesters wird die Auszahlung unterbrochen. Die Zinsen werden weiterhin berechnet und am Monatsersten vom Konto abgebucht.

Wie lange läuft KfW Studienkredit?

Wie lange dein Studium gefördert wird, hängt vom Alter bei Antragstellung ab. Je jünger du bist, desto länger. Die KfW finanziert das Erst- oder Zweitstudium allerdings höchstens 14 Semester lang. Bei einer Promotion sind es sechs Semester.

Wie hoch ist die Rückzahlung beim Studienkredit?

Generell musst du den gesamten Betrag deines Kredits inklusive der Zinsen zurückzahlen. Bei den unterschiedlichen Anbietern gibt es verschiedene Regeln bezüglich der maximalen Rückzahlungssumme. Bei der KfW ist dieser insgesamt auf 54.600 € gedeckelt.

Wann beginnt die Rückzahlung?

Auch bei der Rückzahlung sind die Details vom Anbieter abhängig. Bei der KfW beginnt die Rückzahlung des Studienkredits 18 Monate nach deiner letzten Auszahlung. Die Karenzphase kann aber auch auf sechs Monate verkürzt oder auf 23 Monate verlängert werden. Die Tilgung des Darlehens kann dabei generell angepasst werden, muss aber in maximal 25 Jahren und bis zum 67. Lebensjahr geschehen. Bei Bildungsfonds beginnt die Rückzahlung erst mit dem gelungenen Einstieg ins Berufsleben.

Was passiert, wenn ich das Geld nicht zurückzahlen kann?

Wenn du Probleme hast, die monatlichen Raten zu zahlen, wendest du dich an das Kreditinstitut. Und er Regel sind Reduzierung der Rat oder ein Zahlungsaufschub, auch Stundung genannt, möglich. In begründeten Fällen ist auch eine Stundung möglich. Dies geht aber nur, wenn du dein Einkommen offen legst.

Zurück zur Übersicht